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Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
-
Jean Paul

Sonntag, 22. Januar 2017

[Rezension] Jenny Milewski - Angstmädchen

Kurzbeschreibung:
"Die junge Malin zieht in ein Studentenwohnheim. Zu ihrer großen Freude bekommt sie das einzige Zimmer, das über eine Badewanne verfügt. Doch dann erfährt sie, dass sich darin ein Mädchen namens Yuko die Pulsadern aufgeschnitten hat. Kurz darauf findet Malin Haarbüschel, die nicht von ihr stammen können, und als sie eines Nachts eine blasse Gestalt sieht, wird ihr klar, dass etwas Unheimliches in ihr Leben getreten ist. Etwas, das auf sie wartet - wo immer sie hingeht..."

Fazit:
Die Geschichte beginnt mit vielen Fragezeichen, da der Prolog eher einem Ende als einem Anfang gleicht. Und das stimmt auch, denn die Handlung zeigt auf, warum Malin am Ende der Geschichte dort hingelangt, wo wir sie am Anfang treffen.

Man kommt gut in die Geschichte hinein und anfangs gleicht sie mehr einem unterhaltsamen Roman als einem Thriller, ist aber durchweg interessant geschrieben. Gut gefallen hat mir, dass die Autorin wichtige Puzzleteile, die zum Verständnis des Gesamtkontexes notwendig sind, wie nebenbei einstreut. Auch positiv fand ich die japanische Mythologie, die hier zum Zuge kommt und in Ansätzen erklärt wird.

Generell ist der Lesefluss gut, es wird nicht langweilig, was anfangs daherrührt, dass man auf das, was im Klappentext angekündigt wird, wartet und später, dass man wissen will, wie es weiter geht. Die unterschiedlichen Charaktere sind nachvollziehbar, wenn auch meist recht oberflächlich angelegt.

Enttäuscht hat mich allerdings der paranormale Part. "Jenny Milewski schreibt im Geist von Stephen King" hat eine Zeitung geschrieben. Es mag entsprechend an meiner Erwartungshaltung gelegen haben, aber bei Stephen King kommt der Punkt, wo man beinahe angstvoll die Seiten umblättert und gleichzeitig gar nicht anders kann, als weiterzulesen, obwohl man weiß, dass das Grauen einen weiter umfangen halten wird. Genau diesen Punkt konnte die Autorin bei mir nicht erreichen. Ja, es ist furchtbar, was im Wohnheim vor sich geht, aber ich habe mich einfach nicht gegruselt! Und genau das habe ich gewollt und erwartet - es war eher ein "versucht und gewollt" als ein "gekonnt", was ich sehr schade fand.

Jenny Milewski
"Angstmädchen"
ISBN: 978-3-453-43880-4
erschienen im Heyne Verlag

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